Fredrika Bremer

»Gestern wohnte ich einem ›Meeting‹ der orthodoxen Quäkergemeinde bei. In einem großen hellen Saale ohne irgend einen Schmuck waren ungefähr zweihundert Personen versammelt, die Männer auf der einen, die Frauen auf der anderen Seite, und darunter eine Menge Kinder. Da saßen sie nun auf Bänken und schwiegen und sahen vor sich hin, mit alleiniger Ausnahme meiner Person; ich sah mich in aller Stille genau um. Es war ein sehr heißer Tag, und das Schweigen und die Unbeweglichkeit in der Versammlung war mir drückend. Und ich dachte fortwährend: - Wird denn nicht der Geist Jemand in der Gesellschaft bewegen? - Aber nein, der Geist bewegte Niemand. Ein alter Herr hustete und ich nieste, und das Laub an einem Baume vor dem Fenster bewegte sich matt und leise.«

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