»Am 14ten gingen wir mit einigen commandirten Truppen, befehligt durch den dänischen General=Major Duncamp, dieser hatte die Avantgarde und General=Major Walter ging mit den ersten 30 Pferden, indem er für heut als Volontair diente; anfangs jagten wir die feindliche Avantgarde, und als der Rest ihrer Truppen sah, daß sich unsre Leute nur naheten flohen sie, niemals im Willen sich mit uns in ein Handgemenge einzulassen.
Bei diesem Rückzuge wurde ein schwedischer Lieutenant Taube von einem dänischen Trompeter getödtet; der Feind zog sich immer gegen die Vorstadt, wir folgten ihm und er ging in seine Verschanzungen, welche auf zwei Windmühlen Hügeln zu beiden Seiten des Eingangs in der Vorstadt lagen, und deren Wälle nur so hoch als eine Pike waren, zurück. Die Unsrigen warfen den Feind immer bis an diese Verschanzung, wo man sie mit guten Musketensalven empfing, denn man hatte die Infanterie aus der Stadt in die Vorstadt ausrücken lassen, aber diese Leute schossen so schlecht, daß sie nur einen armen dänischen Unteroffizier verwundeten, und zwar durch den Schenkel, obgleich wir so nahe aneinander waren, daß man sich mit Steinen hätte werfen können.
Etwas später ließ man zum Rückzuge blasen und unsre Leute setzten sich auf Schußweite von der Verschanzung, die Leute der Stadt schossen nicht einen Kanonenschuß, die Schweden hatten deren nicht, und die Bürger willten sich nicht gegen das Reich erklären. Ja in der That ich glaube, wenn wir zu derselben Zeit unsre Dragoner hätten vorgehen und die Vorstadt kräftig angreifen lassen, hätten wir sie gewinnen und alle Truppen, welche sich hier befanden, ruiniren können, aber gewisse Leute, welche ich bestimmt kenne, waren nicht zufrieden, daß der Krieg in so wenig Tagen ende. (…)
Im Quartier angekommen, wurden wir durch den König von Dänemark bewirthet, für einen großen König war die Bewirthung nicht zu prächtig. Bevor man sich zur Tafel setzte ward Kriegsrath gehalten, was nun zu thun sei. Der König war voll guten Willens, aber seine Generale bemerkten, daß S. Maj. in diesem Feldzuge noch nichts gethan habe, und bevor er abginge noch etwas unternehmen müsse, damit man von ihm spräche, und deshalb fanden sie es angemessener Wismar zu belagern, um es noch in diesem Jahre zu nehmen; ich fand aber die Zeit schon zu weit vorgerückt, um eine Belagerung von solcher Bedeutung zu unternehmen. Nachdem das Diner eingenommen (wobei man ein Wenig trank), nahm jeder seinen Weg, der König gegen Damgart und wir nach unsrer Armee, indem wir zu Elmenhorst schlafen wollten. Ich hatte heut Abend zweimal Streit mit Herrn Derfflinger, kam aber noch gut genug heraus.«