»Hertzallerliebe Louise, (...) Ich segt durch waß ich Euch vergangen donnerstag geschrieben, daß ich groß ursach habe, wegen monsieur Laws seinen gelt-affairen in sorgen zu sein. Gelt ist rarer, alß nie; was aber nicht rar hir ist, daß ist falschheit, boßheit, verrahterey undt geitz; daß findt man die hülle undt die fülle hir, es macht einen daß leben satt und müde. (...)
Es ist ein ihrtum, zu glauben, daß man einen man wehren kan, maistressen oder pubem zu lieben. Daß beste ist, den man auß schuldigkeit, aber nicht mitt passion zu lieben, woll undt friedtsam mitt ihm zu leben, aber sich in nichts bekümern, wo er seine wüsterey hintregt. Auff dieße weiße bleibt man immr gutte freundt undt behalt friede undt ruhe im hauß. Ihr könt der jalousen graffin sagen, sie solle ihre rivalen vor ein alt scheißhaus, met verlöff, met verlöff, halten; so wirdt ihr die jalousie gantz vergehen (...)
Umb halb 4 Uhr nachmittags, sontag. Seyder ich auffgehört, zu schreiben, habe ich zeytung von meinen sohn bekommen, so mich sehr surprenirt undt mißfahlen haben. Den daß ihm daß parlement so wiederstanden, daß er obligirt geworden, daß parlement nach Pontoise zu releguiren, daß seindt lautter betrübte sachen, so viel troublen nach sich ziehen können, so mich in großen ängsten setzen.«