»Dieße Woche seindt mir so abscheulich sachen zugestoßen, daß außer vergangen sambstag nie or 11 oder halb 12 habe können nach bett gehen; den ich habe gar viel zu thun gehabt. Madame Dangeau ist delicat, also kein wunder, daß sie baldt mager wirdt. Ihre fraw schwester ist vielleicht nicht so delicat, alß sie. Ich finde die leutte glücklich, so noch gehen können. Wen ich eine stunde gangen, kan ich ohnmöglich weytter; daß macht mich trawerig, ist wie ein todt. Ich bilde mir ein, daß der zweytte printz von Sultzbach der ist, den wir hir gehabt haben, er ist ein gutter undt schöner her, aber der schlaueste nicht; er gleicht sehr ahn mademoiselle de Clermont. Mein gott, wen der printz von Rheinfelß nicht geendert ist, seyder ich ihn zu Fontainebleau mitt seinem herrn vatter gesehen, kan sich die printzes von sultzbach woll berühmen, einen recht abgeschmackten herrn bekommen zu haben undt widerlich in allen seinen maniren, sie jamert mich recht. (...)
Wie ich von der promenaden kommen, wo ich der printzes von Wallis undt Ewer liebes schreiben, so ich dießen nachmittag bekommen, geleßen (...) Es were mir doch leydt geweßen, wen dem churprintzen von Saxsen ein größer unglück geschehen were, alß der todt seines pferdt. Es ist doch ein recht glück, daß I. L. so woll davon kommen sein undt seine gemahlin nicht blessirt ist, wie man es vermeint. Daß seindt zwey glück auff einmahl. Es ist woll ein groß unglück, wen man mitt boßhafftige narren zu thun hatt, wie der hertzog von Morsburg. Es ist kein großer verlust, wen ein klein printzesgen stirbt, undt findt, daß es ein dopelter profit ist, wen daß den frieden bey den eltern setzen kan.«