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James Cook

31. Oktober 1776

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31. Oktober 1776

»Sonst fiel hier nicht merkwürdiges vor, bis am 31sten, des Abends, wo sich ein äußerst starker Sturmwind aus Süd=Osten erhub, welcher drey Tage anhielt, so daß unterdesen zwischen dem Schiffe und dem Ufer keine Gemeinschaft statt fand. Die Resolution war das einige Schiff in der ganzen Bay, so unter dem Winde lag, und die Anker nicht schleppte. Wir aber am Ufer erfuhren seine Gewalt desto mehr. Unsere Gezelte und unsere Sternwarte giengen in Stücken, und nur mit harter Mühe wurde der Quadrant gerettet, dessen Verlust ein für uns unersetzlicher Schade gewesen wäre.«

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18. Oktober 1776

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18. Oktober 1776

James Cook

»Auf dieses stille Wetter folgte eine Kühlung von Nord=Westen, die zween Tage anhielt. Darauf hatten wir vier und zwanzig Stunden abermal veränderliche, leichte Lüfte, bis sich der Nord=Westwind wieder einstellte, der aber mit solcher Stärke wehete, daß wir schon am 17ten das Vorgebirg der guten Hoffnung erblickten, und Tags darauf in der Tafelbay mit vier Faden Tiefe vor Anker legen konnten. (…)

Nachdem wir von dem Intendanten des Havens und dem Chirurgus den gewöhnlichen Besuch erhalten hatten, schickte ich einen Officier an den Baron von Plettenberg, den Gouverneur, ihm aufzuwarten, und begrüßte, so bald er wieder zurück war, die Besatzung mit dreyzehn Kanonen, welches mit gleicher Anzahl erwiedert wurde.

Thomas Whitcombe: Naval ships off Cape Town (um 1800)

Thomas Whitcombe: Naval ships off Cape Town (um 1800)

Wir fanden in der Bay zwey französische Ostindien=Schiffe, wovon das eine auf dem Heimwege, das andere auf der Rückkehr begriffen war. Zween oder drey Tage vor unserer Ankunft riß sich eines davon, das auch nach Frankreich zurück gehen sollte, vom Ankertaue, und wurde ganz oben am Haven ans Ufer getrieben und scheiterte. Die Mannschaft rettete sich, aber der größte Theil der Schiffsladung hatte mit dem Gebäude einerley Schicksal, oder - welches auf eines hinaus läuft - wurde ein Raub der Einwohner, die das Schiff zum Theil plünderten, zum theil die ans Ufer geworffene Waare in Beschlag nahmen. Dies behaupteten wenigstens die französichen Officier, und die Holländer konnten die Sache nicht ganz leugnen. Um gleichwohl ein unter gesitteten Völkern so verhaßtes Betragen von sich abzulehnen, suchten sie dem französischen Capitaine dadurch die ganze Schuld beyzumessen, daß er sich nicht in Zeiten hätte Wache geben lassen.

T. Bowler: St Georges Cathedral Cape Town

T. Bowler: St Georges Cathedral Cape Town

So bald die Kanonen abgefeuert waren, gieng ich mit einigen meiner Officier ans Ufer, um bey dem Gouverneur, dem Gouverneur=Lieutenant, dem Fiscal, und dem Commandanten der Truppen meinen Besuch abzustatten. Diese Herren empfiengen uns mit größter Höflichkeit und besonders both mir der Gouverneur alle Dienste und Beystand an, die ich von diesem Platze nur erwarten könnte. Er bewilligte auch sogleich, unsere Sternwarte, wo ich es nur für gut fände, aufrichten zu lassen, die Gezelte für die Seegelmacher und Böttiger aufzuschlagen, und unser Vieh ans Ufer zu bringen, damit solches nahe an unserer Lagerung grasen könne.«

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06. Oktober 1776

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06. Oktober 1776

»Wir setzten unsern Lauf bis den 6ten October fort, ohne daß uns etwas bemerkenswerthes vorgekommen wäre. Da wir uns nun in der Südbreite von 35° 15', und in der westlichen Länge von 7° 45' befanden, hatten wir drey Tage hinter einander bald leichte Winde, bald Meerstille. Einige Tage vorher kamen uns Albatrosse (Diomedea exulans) Pintados (Procellaria capensis) und andre Petrellen (Procellaria) oder Sturmvögel zu Gesichte.

Heute sahen wir drey Pinguinen (Aptenodytes), dies gab uns Anlaß die Bleyschnur auszuwerfen; aber wir fanden mit hundert und dreysig Klaftern keinen Grund. Wir ließen eine Bott aussetzen und schossen einige Vögel; einer davon war ein schwarzer Petrell, von der Größe einer Krähe, und Schnabel und Füsse ausgenommen, von gleichem Ansehen. An der Kehle hatte er einige weisse Federn, der untere Theil der Schwingfedern war aschgrau; die übrigen Federn, so wie Füsse und Schnabel rabenschwarz.«

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13. August 1776

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13. August 1776

»Am 13ten, des Morgens um 9 Uhr, kamen wir vor dem Haven Praya, auf der Insel St. Jago, wo wir zwey holländische nach Ostindien bestimmte Schiffe und eine kleine Brigantine vor Anker antrafen. Weil die Discovery noch nicht hier war, und wir seit unserer Abfahrt von Teneriffa nur wenig Wasser verbraucht hatten, so hielt ich für unnöthig hier einzulaufen, sondern steuerte südwärts. Wir nahmen darauf verschiedene Sonnenhöhen, die wahre Zeit zu finden. Diese Beobachtungen, mit dem Zeithalter verglichen, bestimmten unsre westliche Länge auf 23° 48'. Die kleine Insel in der Bay lag etwas drey Meilen von uns, in West-Nord-Westen; mithin wäre ihre Länge 23° 51'. Die nördliche Breite war 14° 53' 30''.«

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30. Juli 1776

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30. Juli 1776

»Am 30sten, Nachts um 10 Uhr 6'38'', mittlerer Zeit, beobachtete ich mit einem Nachtfernrohre die gänzliche Mondfinsterniß, Nach den Ephemeriden eräugte sie sich zu Greenwich um 11 Uhr 9'; es beträgt also der Unterschied 1 Stunde 2'22'', oder 15 Grade 35'30'' westliche Länge. Die Seeuhr gab zu gleicher Zeit 15 Grade 26'41'' dieser Länge; die nördliche Breite ward 31 Grade 10 Minuten. Sonst konnte keine weitere Beobachtung angestellt werden, weil der Mond die mehreste Zeit, und besonders beym Eintritte, beym Austritte des Schattens und am Ende der Finsterniß hinter den Wolken verborgen war.

Da ich wahrnahm, daß wir nicht Heu und Getraide genug für unsern an Bord befindlichen lebendigen Vorrath hatten, um damit bis ans Vorgebirge der guten Hoffnung zu langen, so entschloß ich mich bey Teneriffa anzuhalten, um sowohl diesen Abgang zu ersetzen, als auch frischen Vorrath für uns selbst einzunehmen. Mich dünkte auch, zu solcher Absicht, diese Insel dienlicher zu seyn als Madera. Am 31sten Nachmittags um 4 Uhr erblickten wir Teneriffa, und steuerten gegen den östlichen Theil derselben. Abends um 9 Uhr, da wir ihr ziemlich nahe waren, kürzten wir die Seegel und steuerten für die Nacht ab und zu.«

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Königliches Observatorium Greenwich (1824)

Königliches Observatorium Greenwich (1824)

Harrison-Chronometer H5 (Foto: Wikimedia/CC BY-2,5)

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San Cristobál de la Laguna, Teneriffa (1842)

San Cristobál de la Laguna, Teneriffa (1842)

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11. Juli 1776

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11. Juli 1776

»Da wir nun an unserer Abreise durch nichts als widrigen Wind verhindert wurden, der am 11ten in der Früh sehr heftig aus Südwesten wehete, so übergab ich Hrn. Burney, dem Ersten Lieutenant der Discovery, Capitain Clerke's Verhaltungbefehle in Ansehung seines einzurichtenden Laufes, und hinterlegte eine Abschrift davon bey dem Commandanten der königlichen Schiffe in Plymouth, um sie sogleich Hrn. Clerke bey seiner Ankunft zustellen zu lassen. Nachmittags, da der Wind etwas gemäsigter geworden war, lichteten wir die Anker mit der Ebbe, und kamen weit über alle im Sunde gelegene Schiffe hinaus; indessen waren unsere Versuche die See zu gewinnen, vergebens, und wir musten noch den grösten Theil des andern Tages vor Anker bleiben; wir benutzten diese Zeit, frischen Vorrath an Wasser an Bord zu nehmen, und gaben dem Fahrzeuge, durch welches wir es erhielten, unsere leeren Fässer dagegen.«

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Nathaniel Dance-Holland: Charles Clerke (1776)

Nathaniel Dance-Holland: Charles Clerke (1776)

Dominic Serres: Man-of-War at Plymouth (1766)

Dominic Serres: Man-of-War at Plymouth (1766)

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01. Juli 1776

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01. Juli 1776

»So bald wir nach Plymouth kamen, war unsre erste Sorge, das Wasser und andre angegriffene Provisionen, wieder zu ergänzen, und frischen Vorrat an Portwein an Bord zu nehmen. Dieses beschäftigte uns den 1ten und 2ten Julius.

Während unseres Aufenthaltes, wurde das Schiffsvolk täglich mit frischem Fleisch versehen; ich muß bey dieser Gelegenheit, sowohl Hrn. Ommaney, der dem Proviantmagazine, als Hrn. Ourry, der dem Köngl. Werfte vorgesetzt war, die Gerechtigkeit wiederfahren lassen, daß sie mir bey dieser, wie bey meiner letzten Reise, mit allem war ich nur begehrte, mit größter Bereitwilligkeit an Handen giengen.«

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24. Juni 1776

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24. Juni 1776

»Omai verließ London mit einem vermischten Gefühle von Trauern und Freude. Wann wir von England sprachen und von Personen die ihn während seines Aufenthaltes ihres Schutzes und ihrer Zuneigung gewürdigt haben; so bemerkte ich, daß er innigst gerührt war, und sich zwingen muste, seine Thränen zu verbergen; so wie sich aber das Gespräch auf seine Inseln drehte; glänzte wieder Freude in seinen Augen. (...)

Nicht nur Se. Majestät hatte ihn reichlich mit allen Artikeln versehen lassen, die wir, in seinem Lande, sowohl in Ansehung der Brauchbarkeit als der Zierde, in grossem Werth gesehen hatten, sondern auch Lord Sandwich, Herr Banks und viele andere Herren und Damen von seiner Bekanntschaft, machten ihm ähnliche Geschenke.«

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15. Juni 1776

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15. Juni 1776

»Am 15ten seegelte die Resolution, in Begleitung der Discovery, von Long-Reach ab, und noch an selbigem Abend legten sich beide an dem Nore vor Anker.

Da nach dem Entwurfe unserer Unternehmungen, uns der Weg an Otaheite und die Societäts-Inseln vorbey führte; so wurde beschlossen, diese vielleicht nicht mehr vorkommende Gelegenheit zu benutzen, den Omai wieder in sein Vaterland zurück zu bringen«

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