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Gräfin Voß

11. Oktober 1807

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11. Oktober 1807

»Schlechte Nachrichten aus Berlin. Die Franzosen verkaufen die ganzen Bestände der Königlichen Porzellanfabrik; der General Soult ist insolenter und unverschämter als je. General Victor hat durchaus im Palais wohnen wollen; der Castellan hat Alles, was er konnte, ausgeräumt und weggepackt in der Hoffnung, ihn abzuschrecken, wenn die Zimmer leer und öde wären. Man sagt, vielleicht würde er in's Palais Radziwill ziehen.«

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08. September 1807

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08. September 1807

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27. August 1807

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27. August 1807

»Die Berliner Deputirten waren bei der Königin, sie behielt sie sehr lange und was sie zu ihnen sprach, war überaus schön und rührend. - Später zog eine Hand voll Cavallerie vorbei; der König sagte mir, das sei der Ueberrest von vier Cavallerie-Regimentern; aber da die Provinzen, aus denen sie wären, ihm nicht mehr angehörten, könne er sie auch nicht zu sich kommen lassen und sie sehen, er habe kein Recht mehr dazu. Ich ging fort, um mich auszuweinen.«

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17. August 1807

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17. August 1807

»Die Berliner Zeitungen kommen immer grade zum Thee an und geben Stoff genug, sich krank zu ärgern. In Breslau hat man den Geburtstag des Königs gefeiert, in Berlin hat man es nicht gewagt; das ist doch mehr als feige.«

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03. August 1807

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03. August 1807

»Geburtstag unseres vielgeliebten Königs. Es war Déjeuner bei der Königin im Garten. Ich schenkte ihm ein Convrepied, das ich gearbeitet hatte, einige Cokarden und Rosetten für sein Pferd, englische Glas-Krüge mit Gläsern dazu, ein hübsches chinesisches Theebrett und einen chinesischen Kuchenkorb zum Thee. Wir hatten ein Diner von 70 Personen, die Alle an einer langen Tafel saßen in dem Garten des Hauses, in dem ich wohne. Alle Chargés d'Affaires und viele Russen waren eingeladen, und Abends gab die Königin in Tauerlauken einen Thee mit Musik; die Kanonen wurden gelöst und Alles war sehr hübsch. Zuletzt war noch Souper beim Kronprinzen, unsere Häuser waren so schön als möglich illuminirt und der ganze Tag recht gelungen.«

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23. Juli 1807

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23. Juli 1807

Friedrich Wilhelm III. mit Königin Luise auf der Pfaueninsel

Friedrich Wilhelm III. mit Königin Luise auf der Pfaueninsel

»Die Majestäten waren den ganzen Morgen bei mir, ziemlich viel Menschen kamen und gingen, auch Jackson, der mit Briefe aus Berlin brachte. Im Garten dinirt. Die Königin hat die Gnade gehabt, eine Markise vor meiner Thüre machen zu lassen, so daß ich im Freien sitzen kann, und das ist mir eine Wohlthat. Sie hat mir heute auch eine sehr schöne goldene Tabatiere geschenkt. Ach, die arme Königin, wie unglücklich ist sie vor Allen!! - Abend wurde bei Dohna's Thee getrunken.«

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15. Juli 1807

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15. Juli 1807

»Der Hetman Platow kam an, einzig nur, um der Königin seine Aufwartung zu machen. Er kam zum Diner und kam auch zu mir mit seinem Dragoman. Ferner der Bruder des Fürsten Bagration, Stroganoff, Graf Potemkin, und die Alle kamen auch zur Tafel. Der alte Platow ist recht ehrwürdig in seiner Erscheinung und ist auch sehr unglücklich über diesen gräßlichen Frieden, wie alle Anständigen unter den Russen; ihr Kaiser hat sich selbst durch denselben mit Schande bedeckt; aber der Großfürst trägt die meiste Schuld in dieser Sache.

Man sagt, Napoleon sei beinahe umgekommen zwischen Königsberg und einem Ort, nach welchem er unerkannt zu Schiff hinfahren wollte. Ein unglücklicher Matrose hat ihn gerettet - die göttliche Vorsehung will ihn noch länger am Leben erhalten.«

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William Beechey: Graf Platow (1814)

William Beechey: Graf Platow (1814)

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08. Juli 1807

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08. Juli 1807

»Ich hatte den Vormittag die Holsteiner, die mich quälen und langweilen; dann kamen Korff und Pahlen, zuletzt der Kaiser Alexander, der auch zum Diner blieb. Prinz Wilhelm war angekommen, auch er, Brinkmann und Schladen kamen zu Tisch. Der Elende nimmt uns ganz Westphalen, Magdeburg, die Altmark, Halberstadt und Posen, kurz mit einem Wort, dem König bleibt fast nichts übrig! - Barmherziger Gott, setze dem Leben dieses entsetzlichen Menschen doch endlich ein Ziel!

Nach Tische kam Duroc, um der Königin die Abschiedscomplimente und Empfehlungen Napoleons zu bringen; sie sagte auch ihm, sie habe nicht geglaubt, daß es möglich sei, so getäuscht zu werden.«

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04. Juli 1807

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04. Juli 1807

Sophie Marie von Voß

»Um 8 Uhr früh abgereist, das Herz voll Kummer. Auf der Hälfte des Weges nahmen wir etwas Bouillon und trafen dort den Oberst Podewils und Major Pirch. Mit den Relais erhielt die Königin einen Brief des Königs, der ihr sagte, daß er Hardenberg entlassen müsse, weil Napoleon es peremptorisch verlange. Wie schändlich und schmachvoll ist das allein schon! Endlich kamen wir in dem Dorfe Picktupönen an; wir wohnen sehr gut bei dem Geistlichen des Orts; Oberst Kleist empfing uns, auch Hardenberg kam gleich herbei, aber er ist ganz trostlos. Der liebe Gott wird uns dennoch nicht verlassen!!

Der König war in Tilsit, und kam erst Abends 11 Uhr von dort zurück; er wohnt in einem anderen Häuschen, ich sah ihn nicht mehr. Graf Goltz übernimmt vorläufig die Geschäfte Hardenbergs. Baum soll ankommen. Der Kaiser Alexander benimmt sich mehr als schwach; es ist ein Schmerz, es zu sagen.«

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22. Juni 1807

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22. Juni 1807

»Der König schreibt an die Königin ganz trostlose Briefe. Der Kaiser ist wüthend auf Bennigsen, aber nimmt ihm doch das Commando nicht. Man hat eine Waffenruhe angeboten, zur Sicherheit aber verlangt Napoleon: Graudenz, Colberg und Pillau. Gott allein weiß, was daraus werden soll. Kaiser und König sind an einen andern Ort gegangen, dessen Namen ich nicht weiß. Die Königin ist unwohl, war aber doch den Vormittag bei mir.«

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