»Als ich früh aufstand, und ans Fenster trat, bot sich meinen Blicken mitten in den Straßen der Hauptstadt wieder einmal eine ächt irische Scene dar, wie sie sonst nur das Land zu zeigen pflegt. Mir gegenüber saß eine alte Frau, Aepfel verkaufend, und behaglich ihre Cigarre schmauchend. Näher dem Hause machte ein Mann in Lumpen allerlei Kunststücke, unterstützt von seinem Affen. Ein regelmäßiger Kreis, vier bis fünf Mann hoch, war um ihn geschlossen, und bei jedem neuen Spaß ertönte lauter Jubel, mit einem solchen Demonstriren, Geschrei und Gestikuliren verbunden, daß man schon glaubte, Streit sey entstanden, und auf irgend Jemand würde es bald Prügel regnen. Das neue Angehen des Schauspiels brachte aber jedesmal wieder Todtenstille hervor.
Jetzt konnte indeß die Lebhafteste der Gesellschaft sich nicht länger mehr mit bloßem Zuschauen begnügen. Sie muß selbst agiren, und in unbezwinglicher Lustigkeit springt sie in den magischen Kreis, ergreift den erschrockenen Affen, und überbietet ihn in Possen, Sprüngen und Grimassen aller Art, die das verdoppelte Lachen und Jauchzen der erfreuten Menge belohnt. Die Darstellungs-Wuth wirkt aber ansteckend - mehrere gesellen sich zu der ersten Aktrice, die bisherige Ordnung fängt an, sich immer mehr in Wirrwarr zu verkehren, der Künstler, besorgt für die Sicherheit seines Affen, oder um ihn nicht durch übles Beispiel verführen zu lassen, bricht schleunigst auf; seine retirade gleicht schon einer übereilten Flucht, der ganze Haufe stürzt ihm schreiend nach, jeder will der erste hinter ihm seyn, Einige schimpfen, und verschiedene Shileilas (…) werden sichtbar, Andere nehmen die Partei des fliehenden Künstlers, dieser entwischt indessen, und ehe man sich's versieht, endet die Verfolgung in einem allgemeinen Gefecht der Verfolger.«