»Den 20. kam ein Officier im Lager an, den der Prinz von Hildburghausen aus Brood abgeschickt hatte, durch diesen berichtete er, seine Infanterie würde den 16den und die Cavallerie den 17den bey Brood eintreffen. Von diesem Officier erfuhren wir, daß der Obriste Paland einen Unteroffizier mit 12. Heyducken anbefohlen habe, über die Sau zu gehen, sich in dem, am Ufer dieses Flusses befindlichen Gehölze, zu verstecken, und die Bewegungen eines feindlichen Corps, so nach dem Tetzer zu marschirte, zu beobachten. Diese Heyducken waren aber so unvernünftig gewesen, und hatten auf die aus 100. Mann bestehende türkische Avantgarde Feuer gegeben, ohngeacht ihnen solches verboten worden. Hierauf hatte sie der Feind umringt; sie hatten sich zwar als Verzweifelte gewehrt, 15. Türken getödtet, und 6. verwundet: endlich aber war ihre Verwegenheit so bestraft worden, daß nur ein einziger davon gekommen, welcher von dem Verlust seiner Cameraden die Nachricht überbracht hatte.«
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Samuel von Schmettau
»Nachdem der Feldmarschall Seckendorf am 25. Verhaltungsbefehle vom Hofe erhalten hatte, befahl er, daß die Artillerie und Pontons, welche eine Stunde vorwärts gegen den Timock stunden, sich unter die Canonen von Nißa, setzen sollte. Er schickte auch den Generalquartiermeister an die Morava, daselbst ein neues Lager abzustecken. Ob man wohl den Innhalt, der an den Feldmarschall ergangenen Befehle nicht wußte, schloß man doch aus denen, die er ertheilte, daß die Armee an die Sau marschiren würde.«
»Den 20. begab sich der Feldmarschall Seckendorf, unter Begleitung des Prinzen von Modena und verschiedenen Generals, gegen Sophia, die Gegend zu recognosciren. Er besahe die Palanken, Mustapha Bassa und Pirot, welche unsere Truppen befestigt hatten. Die von Glißura, Gebenitza hatten unsere Raitzen besetzt. Mittels dieser Palanken wurde der Weg nach Constantinopel besetzt gehalten und gesperrt. Zwischen Nißa und Mustapha Bassa Palanke sind verschiedene enge Pässe, wo 100. Mann, 2. bis 3000 aufhalten können: der Weg ist bergigt, und voller Steine, folglich sehr schlimm vor Artillerie und schwere Bagage.
Die Palanke, Mustapha Bassa, ist ein altes Schloß, mit starken Mauern und Thürmen umgebenM es wird von denen herum liegenden Höhen commandirt, gleichwohl ist es nicht ohne Artillerie weg zu nehmen. Pirot ist eine artige und wohlgebaute Stadt, das Schloß aber ist enge, alt und verfallen, wird auch von einem Berg oder Felsen, der sehr nahe dabei liegt, commandirt. Jedoch fand man vor gut, in diesen Posten 60. Mann deutsches Fußvolk zu legen, um dadurch die daselbst befindlichen Raitzen zur Gegenwehr aufzumuntern. Diese hielten auch alle Zugänge, durch welche man an die Stadt kommen konnte, besetzt. Weil es zu spät war ins Lager zurück zu gehen, blieb der Feldmarschall mit seinem Gefolge diese Nacht in Mustapha Bassa Palanke.«