»Ich ritt heute zum erstenmal wieder aus, um mir die Messe in Donnybrook, nahe bei Dublin, zu besehen, welche als eine Art Volksfest betrachtet wird. Nichts in der That kann nationaler seyn! Die Armseligkeit, der Schmutz und der tobende Lärm waren überall eben so groß, als die Freude und Lustigkeit, mit der die wohlfeilsten Vergnügungen genossen wurden. Ich sah Speisen und Getränke unter Jubel verschlingen, die mich zwangen, schnell hinweg zu blicken, um meines Ekels Herr zu werden. Hitze, Staub, Gedränge und Gestank, il faut le dire, machten den Aufenthalt für längere Zeit unerträglich. Dies focht aber die Eingebornen nicht an. Viele hundert Zelte waren aufgeschlagen, alle zerlumpt wie der größte Theil der Menschen, und statt Fahnen, nur mit bunten Lappen behangen. Manche begnügten sich mit einem bloßen Kreuz, oder Reifen; einer hatte sogar, als Wahrzeichen, eine todte, halb verfaulte Katze oben aufgestellt! (...)

"Dublin Penny Journal" Donnybrook Fair (1835)

"Dublin Penny Journal" Donnybrook Fair (1835)

Francis Wheatley: Donnybrook Fair (1788)

Francis Wheatley: Donnybrook Fair (1788)

Als ich den Markt verließ, nahm ein stark betrunkenes Liebespaar denselben Weg. Es ergötzte mich, ihr Benehmen zu beobachten. Beide waren grundhäßlich, behandelten sich jedoch mit großer Zärtlichkeit und vielen Egards, der Liebhaber deployirte sogar etwas Chevalereskes. Nichts konnte galanter und zugleich verdienstlicher seyn, als seine wiederholten Versuche, Die Schöne vor dem Falle zu bewahren, obleich er seine eigne Balance zu behaupten nicht wenig Schwierigkeit fand. (...)

Tadle mich nicht über die gemeinen Bilder, die ich Dir vorführe. Sie sind der Natur näher verwandt als die Wachspuppen unsrer Salons.«

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