»Hertzallerliebe Louise, ich hatte gehofft, Eüch heütte ein exacte andtwort auff Ewer liebes schreiben vom 7, no 70, zu schreiben; allein le diable au contretemps hatt heütte sein spiel so starck gehabt, daß ich ohnmöglich dazu habe gelangen können. Heütte morgen habe ich ahn unßer hertzogin von Hannover andtwortten müßen, von welcher ich ein schreiben von Hal entpfangen; solte sich den andern tag auff daß waßer embarquiren undt in 3 tagen zu Achau bey ihrer fraw dochter, der keyßerin, zu sein. Ich habe gestern auch 2 brieff von Modene bekommen, eines vom hertzog, daß ander vom printzen. Deßen gemahlin ist, gott lob, außer gefahr, habe also dem printzen mein compliment drüber machen müßen. Mein sohn ist dießen nachmittag kommen undt habe viel mitt ihm zu sprechen gehabt. Er geht jetzt zu nacht eßen undt ich zu bett; den ich werde morgen eine reiße nach Chelles thun, dort zu mittag eßen; es ist 7 meill, nicht teütsche, sondern französche meillen, von hir. Gibt mir gott leben undt gesundtheit, werde ich Eüch biß sambstag berichten, wie meine reiß abgangen. Adieu, liebe Louisse! Ich ambrassire Eüch von hetzen undt werde Eüch all mein leben von hertzen lieb behalten.«

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