»Es macht mir unendliche Freude, daß August hier ist. Ob ich gleich ensetzlich zerstreut und beschäftigt bin, so sehe ich ihn doch ziemlich viel. Ich esse noch heute mit ihm und Alexander allein bei einem Restaurateur, gestern wurde ich verhindert, es zu tun, weil der König mich einlud. Er ist unendlich liebevoll, und mit jedem Tage freue ich mich mehr, daß sich die Sachen zwischen ihm und Adelheid so gut und schnell gemacht haben. (...)

Soeben bekomme ich Deinen lieben Brief. Mit Deinem Herkommen, sehe ich nun schon deutlich, wird es diesen Winter vor dem Frühjahr nichts werden, und muß, wie sehr es mich schmerzt, selbst Deiner Meinung beistimmen. Aber die Trennung ist mir unendlich schmerzlich, und Du mußt es an dem Glück gesehen haben, das ich fand, die wenigen Tage bei Dir zu sein. (...)

Meine Lage hier ist in wenigen Worten die: Ich halte beständig fest an allen ebenso richtigen als natürlichen Grundsätzen. Ich streite für einen Frieden, der die Grenzen sichere, ich streite für eine Benutzung Frankreichs, die unseren Bedürfnissen entspreche. Ich habe gegen mich Rußland aufs äußerste, England fast ebensosehr, und sehr schwache Hilfe, höchstens noch für den letzten Punkt, an Österreich. Der Kanzler ist eines Sinnes mit mir, aber es nicht mehr die gewohnte Kraft. (...) Nur eins habe ich erreicht, mit den zugleich ganz Gutgesinnten und Gemäßigten, wie Gneisenau, bin ich vollkommen eins. (...) Auch mit Blücher, Grolman und Boyen bin ich gut. Sie haben Achtung, und ich kann auf sie wirken. So, teures Wesen, steht es mit mir. Du siehst, daß es ein ziemlich freudloses Leben ist. Aber ich suche die Freude selten außerhalb, und den Genuß meiner selbst und meiner Einsamkeit, die ich sogar in der Gesellschaft wiederzufinden weiß, habe ich auch hier, und so bin ich gesund und immer heiter.«

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