»Bißher ist nichts neües vorgangen, ob sich zwar daß parlement zu Pontoisse noch maußig macht. Mein sohn ist, wie Moses, eine geplagte seel, hatt also nicht allein gutte wünsche, wovor ich Eüch, liebe Louise, sehr dancke, von nothen, sondern auch frommer seelen gebett. So lang die regence dawern wirdt, muß er ahn keine ruhe gedencken, hatt noch 3thalb jahr vor sich, umb zu leyden. Man thut woll alles, waß man kan, meinen sohn zu widerstehen. Ich mögte also woll eher selbsten drauff gehen, alß recht auß angsten kommen. Gestern morgen umb halb 7, alß ich mich hieher setzte, umb ahn die printzessin von Wallis zu schreiben undt meine fenster auffmachen ließe, wie ich alle tag thue, umb frische morgenlufft zu schöpffen, undt die schönne außsicht betrachtete, sahe ich einen abscheülichen schwartzen dicken rauch sich erheben gerath, wo ich weiß, daß das Palais-Royal ist, undt ich erinnerte mich, wie ich vor 6 tagen eben wider einen brieff ohne unterschriefft entpfangen, worinnen stundt, daß man meinen sohn mitt seiner gantzen familie im Palais-Royal verbrenen wolle. (...)

Daß feüer ist bey deß königs hoffschreiners provission ahngangen. Ein kerl, so tapack geschmaucht, hatt daß endt von seiner tabackspfeiff auff die bretter geworffen, die gar drucken wahren; daß hatt ahnfangen, nachts zu brenen, ohne daß mans war genohmen, gegen 5 aber ist die flame lichterlau außgeschlagen. Es solle vor ein million vorrath verbrandt sein. Es war, gott lob, kein windt, sonsten hette daß Louver undt Palais-Royal verbrenen können.«

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