»Französische Straße Nr. 42. Ich bin umgezogen und lebe noch, geliebtes Herz. Die Nacht vom 30. zum 1. habe ich zuerst hier geschlafen. (…)
Ich mußte über Deinen Brief lachen, daß Du mir sagst, wir wären auch sehr verliebtgewesen, und doch hätte Caroline Wolzogen sehr vergnügt und glücklich bei uns gelebt. Ach, wohl war es so, und wohl möchte ich diese goldne Zeit der Stille und Einsamkeit noch einmal leben. Aber das Vergangene bleib vergangen, und still die Zukunft erharrend, umströmt uns der mächtige Drang der Gegenwart.
Adelheid erwartet nun August, sie hat heut ein Mädchen genommen, und in acht bis zehn Tagen wird sie nicht mehr unter einem Dach mit mir schlafen. Alles Lostrennnen ist fürchterlich schmerzlich und zerreißend.
Es stürmen so viele Menschen auf mich an, mein geliebtes Leben, daß ich schließe und Dich nur noch umarmen kann. Die Kinder grüßen. Ewig Deine Li.«