23. Juli 1807

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23. Juli 1807

Friedrich Wilhelm III. mit Königin Luise auf der Pfaueninsel

Friedrich Wilhelm III. mit Königin Luise auf der Pfaueninsel

»Die Majestäten waren den ganzen Morgen bei mir, ziemlich viel Menschen kamen und gingen, auch Jackson, der mit Briefe aus Berlin brachte. Im Garten dinirt. Die Königin hat die Gnade gehabt, eine Markise vor meiner Thüre machen zu lassen, so daß ich im Freien sitzen kann, und das ist mir eine Wohlthat. Sie hat mir heute auch eine sehr schöne goldene Tabatiere geschenkt. Ach, die arme Königin, wie unglücklich ist sie vor Allen!! - Abend wurde bei Dohna's Thee getrunken.«

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22. Juli 1815

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22. Juli 1815

»Du wirst aus meinem vorigen Brief gesehen haben, daß ich hier bin und auf alle Fälle einige Monate hier bleiben muß. Es ist mir sogar wahrscheinlich, daß ich hier als Gesandter bleibe. (...) Meine Lage hier ist gar nicht lieblich, sehr schwierig und nicht leicht dahin zu bringen, wo es wünschenswert.

Der arme Kanzler ist unpäßlich und sehr schwach. Mit Gneisenau bin ich gut und tue was ich kann, um dies Vernehmen zu unterhalten, kann aber nicht ganz mit ihm übereinstimmen. Die Höfe, die mit uns handeln, haben ganz andere und zum Teil alberne und schlechte Grundsätze. Kurz, überall Schwierigkeiten und nirgends ordentlich, treue, wahrhaft verständige und leidenschaftslose Hilfe, sie zu überwinden.

Indes bin ich demungeachtet gesund und heiter. Du weißt, daß ich mich nicht fortziehen lasse, sondern bleibe, wie ich bin. Ohne diese Selbstständigkeit möchte ich lieber begraben sein, als so leben. Wieviel Du, mein süßes, teures Wesen, mir dabei hilft, weißt und begreifst Du nie. Dein teures Bild ist mir immer ganz gegenwärtig, ist mir eine Zuflucht und Sicherheit überall. (...) Leb wohl Du Einziggeliebte.«

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21. Juli 1720

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21. Juli 1720

»Hertzallerliebe Louise, (...) Ich segt durch waß ich Euch vergangen donnerstag geschrieben, daß ich groß ursach habe, wegen monsieur Laws seinen gelt-affairen in sorgen zu sein. Gelt ist rarer, alß nie; was aber nicht rar hir ist, daß ist falschheit, boßheit, verrahterey undt geitz; daß findt man die hülle undt die fülle hir, es macht einen daß leben satt und müde. (...)

Es ist ein ihrtum, zu glauben, daß man einen man wehren kan, maistressen oder pubem zu lieben. Daß beste ist, den man auß schuldigkeit, aber nicht mitt passion zu lieben, woll undt friedtsam mitt ihm zu leben, aber sich in nichts bekümern, wo er seine wüsterey hintregt. Auff dieße weiße bleibt man immr gutte freundt undt behalt friede undt ruhe im hauß. Ihr könt der jalousen graffin sagen, sie solle ihre rivalen vor ein alt scheißhaus, met verlöff, met verlöff, halten; so wirdt ihr die jalousie gantz vergehen (...)

Umb halb 4 Uhr nachmittags, sontag. Seyder ich auffgehört, zu schreiben, habe ich zeytung von meinen sohn bekommen, so mich sehr surprenirt undt mißfahlen haben. Den daß ihm daß parlement so wiederstanden, daß er obligirt geworden, daß parlement nach Pontoise zu releguiren, daß seindt lautter betrübte sachen, so viel troublen nach sich ziehen können, so mich in großen ängsten setzen.«

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Alexis Simon Belle: John Law

Alexis Simon Belle: John Law

Jean-Baptiste Santerre: Herzog Philippe II. d’Orléans

Jean-Baptiste Santerre: Herzog Philippe II. d’Orléans

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20. Juli 1922

20. Juli 1922

Harry Graf Kessler

»Nachmittags bei Frau Förster-Nietzsche. Sehr unerquickliches politisches Gespräch, das sie herbeiführte, indem sie sagte, sie fürchte für mein Leben von Seiten der Bolschewiki, ›die ja auch Rathenau hätten ermorden lassen‹. Dieser absurde Unsinn, den Ludendorff in einem Interview im ›Daily Express‹ vor einigen Tagen zuerst in die Welt gesetzt hat, ist für sie eine nicht anzuzweifelnde Tatsache, denn ›der Meuchelmord sei keine deutsche Sache‹.

Also wird diese abgeschmackte Lüge jetzt bei alten deutschnationalen Damen propagandistisch verbreitet, um die Mordschuld abzuwälzen! Ich sagte ihr meine Meinung, was zu einer ziemlich erregten Auseinandersetzung führte, ohne sie im geringsten in ihrem Glauben an die Reinheit der deutschnationalen Seele und die kommunistische Urheberschaft des Rathenaumordes zu erschüttern.

Ich führte dagegen unter anderem an: Erstens, daß die Rechtsradikalen bisher fünfhundert Morde an Linksstehenden seit der Revolution vollführt hätten. Seien diese alle kommunistisch oder bolschewistisch inspiriert? Zweitens, daß noch kein einziger bolschewistischer Provokateur zu Rechtsmorden festgestellt, ja, auch nur benannt worden sei. Drittens, daß dann auch die zahlreichen Waffenlager des ›Deutschen Schutz- und Trutzbundes‹, der ›Organisation E‹ usw. auf bolschewistische Anregungen zurückzuführen sein müßten, da sie ja auch auf die Absicht zu Gewalttaten und Morden schließen ließen.

Man schämt sich, solche Absurditäten widerlegen zu müssen. Die gute alte Dame spricht von den Rechtsradikalen nur als ›Wir‹! Zum Schluß bat sie mich aber doch, Harden (den ich vorigen Mittwoch in der Klinik besucht habe) zu grüßen; es kam allerdings ziemlich kühl und gezwungen heraus.«

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Elisabeth Förster-Nietzsche (ca. 1894)

Elisabeth Förster-Nietzsche (ca. 1894)

Maximilian Harden (1914)

Maximilian Harden (1914)

19. Juli 1622

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19. Juli 1622

»Bey Ihr. Kay. May. audientz gehabt, welche mich ganz Gnädig empfangen. Die Kaiserin auch, alß sie Zur tafel gangen, angesprochen. (...) Gegen Abend mit dem Hoffmarschalck, herrn von Losenstein, spazieren gefahren und einem Ringrennen Zu gesehen.

Die Ungarische tractation sol in allen Puncten richtig sein, ausgenommen in denen, daß die Ungarn keinen Deutschen in die Festungen einnnehmen wolten, sondern getrauen es selber Zu defendieren, darinnen man ihnen aber nicht trauete, und fürchten ihrer Viel, die handlung möchte sich wol gar Zerschlagen, sonderlich weil Budiany nicht erschienen und Bethlem Gabor armirt.«

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Ferdinand II. und seine zweite Gemahlin Eleonora

Ferdinand II. und seine zweite Gemahlin Eleonora

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16. Juli 1675

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16. Juli 1675

»Freitag den 16sten nach Wesel (3 1/2 M.). Ich hatte viel Noth, einen Wagen zu finden, endlich war ich genöthigt, einen 2rädrigen Karren zu nehmen, mit dem ich nach Scherenbec um 1 Uhr Nachmittag kam, wo ich den Oberst Baron v. Eulenburg begegnete, der von Preußen nach seinem Regimente, das noch einige Posten weit in Holland in Garnison stand, ging. Ich hatte eine von der Hand S. K. D. unterzeichnete Ordre, daß alle Offiziere und Magistrate mir eiligst Wagen zur Beschleunigung meiner Reise stellen sollten, aber man hielt mich hier mehr als 13 Stunden auf und ein schändlicher Mensch von Bürgermeister machte so viel freche Worte, daß ich endlich genöthigt war, ihn mit Stockschlägen aus meinem Zimmer zu jagen, dennoch erhielt ich keinen Wagen, dieser kam erst den folgenden Tag 6 Uhr.«

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Govaert Flink: Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1652)

Govaert Flink: Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1652)

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15. Juli 1807

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15. Juli 1807

»Der Hetman Platow kam an, einzig nur, um der Königin seine Aufwartung zu machen. Er kam zum Diner und kam auch zu mir mit seinem Dragoman. Ferner der Bruder des Fürsten Bagration, Stroganoff, Graf Potemkin, und die Alle kamen auch zur Tafel. Der alte Platow ist recht ehrwürdig in seiner Erscheinung und ist auch sehr unglücklich über diesen gräßlichen Frieden, wie alle Anständigen unter den Russen; ihr Kaiser hat sich selbst durch denselben mit Schande bedeckt; aber der Großfürst trägt die meiste Schuld in dieser Sache.

Man sagt, Napoleon sei beinahe umgekommen zwischen Königsberg und einem Ort, nach welchem er unerkannt zu Schiff hinfahren wollte. Ein unglücklicher Matrose hat ihn gerettet - die göttliche Vorsehung will ihn noch länger am Leben erhalten.«

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William Beechey: Graf Platow (1814)

William Beechey: Graf Platow (1814)

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14. Juli 1919

14. Juli 1919

Erich Mühsam

»Hundertunddreißigjähriger Gedenktag des Bastillesturms. Allerlei vergleichende Betrachtungen drängen sich auf. Die tröstlichste davon ist die, daß wir erst 8 Monate Revolution hinter uns haben und die Konterrevolution schon am Anfang erleben. Die französische dauerte 26 Jahre und endete mit der Reaktion. Die Hoffnung, daß es in Deutschland umgekehrt gehn wird und wir zuletzt lachen werden, ist also begründet. Die ersten Presseäußerungen über den Ausgang des Prozesses brachte mir Zenzl mit dem Mittagessen – leider habe ich sie selbst seit der Verurteilung noch nicht sprechen dürfen. Münchner Post und Münchner Zeitung bringen einen gleichlautenden Korrespondenzbericht, in dem eine charakteristische Fälschung festzustellen ist. Im Tenor wurde mir nachgesagt, ich hätte meine Überzeugung zeitlebens ehrlich, wenn auch „mit einem an Psychopathie grenzenden Fanatismus“ verfochten (das war der wörtliche Ausdruck, den ich mir mit absoluter Bestimmtheit gemerkt habe).«

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13. Juli 1870

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13. Juli 1870

»Unterredung mit Bismarck, der am 12. spät aus Madrid die Nachricht vom Verzicht des Erbprinzen erhielt, wodurch er den Frieden für gesichert hält, will zurück nach Barzin, scheint überrascht durch die Wendung in Paris. Gortschakow ist auch friedlich, wenngleich er eben die Nachricht erhalten, Frankreich verlange Garantien für die Zukunft, man müsse dies abwarten, doch werde auch dieser Punkt seine Erledigung finden. Er bewunderte unser Benehmen, das des Erbprinzen und unserer Presse, er werde Sorge tragen, daß die großen europäischen Cabinette dies anerkennen. Ich höre indeß aus Paris, Napoleon habe einem seiner ehemaligen Minister gesagt, im gegenwärtigen Augenblick seien Spanien's Angelegenheiten gleichgültig, es handle sich um den Kampf über den Besitz der Macht zwischen Preußen und Frankreich.«

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12. Juli 1715

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12. Juli 1715

Elisabeth Charlotte von der Pfalz

»Hertzallerliebe Louise, ich habe Euch 2 posten ohnmöglich schreiben können, alß vor 8 tagen undt vergangenen dinstag. Ich weiß nicht recht mehr, ob ich Euch vor 8 tagen ein par wordt geschrieben hab oder nicht; den ich habe daß schlimbste gedachtnuß von der welt. (...)

Man führte zwey neue printzen, zu Paris ahnkommen, ein fürst von Anhalt undt einer von Ostfrießlandt, welche, die wahrheit zu bekenen, 2 so heßliche schätzger sein, alß ich mein leben gesehen habe. Der erste ist dür, wie ein holtz, hatt eine gantze weiße crepirte peruque und feuerrohte augen und voller kinderblatternmähler, eine naht ahn die ander; er ist so mager, daß er drüber gebogen ist, undt hatt ein abscheulich maul und gar wüschte zähn. Der von Ostfrießlandt ist dick, den kopff in axellen undt daß gantze gesicht im fett versunken, die naß dick undt blatt; summa, sie seindt beide gar heßlich.«

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11. Juli 1776

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11. Juli 1776

»Da wir nun an unserer Abreise durch nichts als widrigen Wind verhindert wurden, der am 11ten in der Früh sehr heftig aus Südwesten wehete, so übergab ich Hrn. Burney, dem Ersten Lieutenant der Discovery, Capitain Clerke's Verhaltungbefehle in Ansehung seines einzurichtenden Laufes, und hinterlegte eine Abschrift davon bey dem Commandanten der königlichen Schiffe in Plymouth, um sie sogleich Hrn. Clerke bey seiner Ankunft zustellen zu lassen. Nachmittags, da der Wind etwas gemäsigter geworden war, lichteten wir die Anker mit der Ebbe, und kamen weit über alle im Sunde gelegene Schiffe hinaus; indessen waren unsere Versuche die See zu gewinnen, vergebens, und wir musten noch den grösten Theil des andern Tages vor Anker bleiben; wir benutzten diese Zeit, frischen Vorrath an Wasser an Bord zu nehmen, und gaben dem Fahrzeuge, durch welches wir es erhielten, unsere leeren Fässer dagegen.«

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Nathaniel Dance-Holland: Charles Clerke (1776)

Nathaniel Dance-Holland: Charles Clerke (1776)

Dominic Serres: Man-of-War at Plymouth (1766)

Dominic Serres: Man-of-War at Plymouth (1766)

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10. Juli 1850

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10. Juli 1850

Fredrika Bremer

»Gestern (am neunten Juli) saß ich im Sessionszimmer des Senats und hörte geduldig (oder vielmehr ungeduldig), einer langen und langweiligen Proslaveryrede des Senators von Südcarolina, Judge Butler, zu, als eine plötzliche Bewegung, wie von einem lautlosen elektrischen Schlage, in der Versammlung entstand. Eine Menge neue Personen kamen durch die Hauptthüren herein und mit einem mal sah man Daniel Webster dicht neben dem redenden Senator stehen (...).

Der Redner verbeugte sich und schwieg; es wurde totenstill im Saale und alle Blicke richteten sich auf Webster, der selbst mehrere Minuten ganz still dastand, als wenn er die Versammlung auf eine große ernste Neuigkeit vorbereiten wollte. Dann sprach er langsam mit der ihm eigenthümlichen und eindrucksvollen Stimme: Ich habe dem Senate eine traurige Nachricht mitzutheilen. Ein großes Unglück droht dem Lande. Der Regent der Vereinigten Staaten, der Präsident Taylor liegt im Sterben und wird wahrscheinlich den heutigen Tag nicht überleben. (...)

Am Abend dieses Tages halb elf Uhr starb der Präsident nach einem schönen und rührenden Abschiede von den Seinen.«

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09. Juli 1815

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09. Juli 1815

»Ich bin heute vormittag hier angekommen, liebe Li. (...) Der Fürst hatte bestellt, daß, wie man erführe, daß ich käme, man ihn holen ließe. Er war auf der Jagd. Er kam eine Viertelstunde nach meiner Ankunft zu Wiese und hielt mich über eine Stunde auf. Du kannst Dir nicht denken, was er alles durcheinander gesprochen hat. Ich werde Dir ein andermal einiges schreiben, es ist zu merkwürdig. Unter anderem sagte er mir, ich wäre der gescheiteste Minister des Kongresses gewesen, setzte gleich hinzu: er könne das zwar gar nicht beurteilen, und darum könnte ich von ihm es immer annehmen, bewies es mir aber dadurch, daß es ihm sein Büchsenspanner gesagt habe, als er sich durch diesen habe den Brief, worin ihm meine Ankunft gemeldet sei, vorlesen lassen. (...)

Ich habe hier das Einrücken Blüchers am 3. in Paris erfahren und mich unendlich gefreut, daß er der erste da ist. Er hat, wie das Bulletin sagt, die Anhänger Bonapartes verhaften lassen. So geschieht endlich einige Gerechtigkeit. Nur Napoleon selbst ist doch entkommen.«

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08. Juli 1807

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08. Juli 1807

»Ich hatte den Vormittag die Holsteiner, die mich quälen und langweilen; dann kamen Korff und Pahlen, zuletzt der Kaiser Alexander, der auch zum Diner blieb. Prinz Wilhelm war angekommen, auch er, Brinkmann und Schladen kamen zu Tisch. Der Elende nimmt uns ganz Westphalen, Magdeburg, die Altmark, Halberstadt und Posen, kurz mit einem Wort, dem König bleibt fast nichts übrig! - Barmherziger Gott, setze dem Leben dieses entsetzlichen Menschen doch endlich ein Ziel!

Nach Tische kam Duroc, um der Königin die Abschiedscomplimente und Empfehlungen Napoleons zu bringen; sie sagte auch ihm, sie habe nicht geglaubt, daß es möglich sei, so getäuscht zu werden.«

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