»Nachmittags nach Lugano zum Kongreß der ›Weltfrauenliga‹, bei dem ich einen Vortrag über den Völkerbund halten soll. Mme. Jouve, Miß Balch getroffen. Diese brachte mich mit einer Deutsch-Amerikanerin, einer Frau Hoesch, zusammen, die auch sonst taktlos war (Fragen wie: Warum ich soviel reise? Was ich politisch tue? usw.), aber allem die Krone aufsetzte, indem sie mir auf dem prinzipiell pazifistischen Hintergrunde dieses Kongresses ihre persönliche Meinung, daß man Ludendorff ermorden sollte, entwickelte. Trotz meiner energischen Abwehr blieb sie aber dabei. Ein hübscher Auftakt zu einem Kongreß ›pazifistischer‹ Frauen und ein peinlicher Beweis, wie flach und töricht Menschen ihre eigenen Gedanken denken. Die Frau Hoesch, die um des lieben Friedens willen Ludendorff ermorden will, ist ein würdiges Seitenstück zu Bernstorff, der, um Krieg zu führen, in den Völkerbund hinein will.
Ich bedauere jetzt, daß ich hergekommen bin.«