06. Oktober 1776

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06. Oktober 1776

»Wir setzten unsern Lauf bis den 6ten October fort, ohne daß uns etwas bemerkenswerthes vorgekommen wäre. Da wir uns nun in der Südbreite von 35° 15', und in der westlichen Länge von 7° 45' befanden, hatten wir drey Tage hinter einander bald leichte Winde, bald Meerstille. Einige Tage vorher kamen uns Albatrosse (Diomedea exulans) Pintados (Procellaria capensis) und andre Petrellen (Procellaria) oder Sturmvögel zu Gesichte.

Heute sahen wir drey Pinguinen (Aptenodytes), dies gab uns Anlaß die Bleyschnur auszuwerfen; aber wir fanden mit hundert und dreysig Klaftern keinen Grund. Wir ließen eine Bott aussetzen und schossen einige Vögel; einer davon war ein schwarzer Petrell, von der Größe einer Krähe, und Schnabel und Füsse ausgenommen, von gleichem Ansehen. An der Kehle hatte er einige weisse Federn, der untere Theil der Schwingfedern war aschgrau; die übrigen Federn, so wie Füsse und Schnabel rabenschwarz.«

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05. Oktober 1675

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05. Oktober 1675

Christian V. von Dänemark und sein Stab bei der Eroberung Damgartens am 06. Oktober 1675 (Foto: Orf3us/CC BY 3.0)

Christian V. von Dänemark und sein Stab bei der Eroberung Damgartens am 06. Oktober 1675 (Foto: Orf3us/CC BY 3.0)

»Dienstag den 5ten. S. K. D. sandte mich Morgens 3 Uhr nach Feldschow zurück I. K. D. die Kurfürstin zu geleiten, welche ich auf dem Wege vor Feldschow traf. In Kletzow angekommen blieben wir daselbst bis 9 Uhr morgens. Als nun Alles zusammen war begannen wir den angriff, beschossen und gegenseitig mit Geschütz, schossen das Fährhaus mit glühenden Kugeln in Brand und ließen gleichzeitig unsre Laufbrücken vorrücken. Die Feinde verließen das Fährhaus, welches die Unsren, unter Befehl des Capitain Huet und des jungen Grafen Theodor von Dohna, Capitain im Regiment seines Vaters, sogleich besetzten. Als der Feind dies sah, verfehlte er nicht von einer anderen Batterie, welche entfernt lag, mehr Geschütz kommen zu lassen, mit diesem beschoß er unsre Schanze aber ohne Schaden zu thun, als wir indeß unsre geschütze placirt und einige Kugeln in ihre Truppen gesendet und deren einige getödtes hatte, zogen sie sich schnell zurück, und überließen uns den Uebergang gänzlich. Es war ein sehr übles Defile, welches wir nicht so leichten Kaufes zu erhalten hofften, denn wir verloren nur 7 bis 8 Mann, in Allem verwundet und getödtet.«

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04. Oktober 1748

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04. Oktober 1748

Johann Joseph von Khevenhüller-Metsch

»Den 4. wurde des Kaisers hoher Nahmenstag in großer Gala begangen. Um eilff Uhr gienge mann in publico in die Capellen, sodann speiste der Kaiser allein; und ob zwar Freitag ware, so wurde doch nach denen vorigen Beispillen (vermög deren nur Opera und dergleichen Spectaclen, wann die Gala Täg an einen Freitag einfiellen, ausbliben) Taffl Musique gehalten. (…)

Prinz Karl Alexander von Lothringen (1712-1780)

Prinz Karl Alexander von Lothringen (1712-1780)

Der Printz Carl ist heut nicht im Vorschein gekommen, weillen der arme Herr seit gestern einen grausamen Accés vom Fieber aushalten müssen, welches dermahlen noch in eine Tertianam sich zu determiniren scheinet. Ich habe ihme Nachmittag en cachette meine Cour gemacht und ihn übl aussehender gefunden. Der Herr haltet einen so wunderlichen und unordentlichen Régime, daß er auch mit seinem unvergleichlichen Temperament zulezt doch wird unterligen müssen. Ich habe ihn wegen seinen gutten und generosen Gemüths lieb, je n'entre point dans ses qualités militaires; gewiß ist es, daß er für seine Persohn ein brav- und unerschrockener Herr ist, ami de ses amis, bienfaisant und immer eines jovialischen, aufgeraunten Humors, womit er dem Kaiser, welcher villmehr zur Melancolei incliniret, öffters gar wohl conveniret, ob zwar auf der anderen Seiten nicht zu läugnen, daß er ihn zu sehr zu denen Dissipationen und Divertissemens - sonderlich der Jagd und deren Spectaclen - entrainiret und anmit von denen Geschäfften zu offt und zu vill abziehet, worzu wor ohnedeme nicht allzu große Lust haben oder doch nicht lang damit unß plagen mögten.«

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03. Oktober 1720

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03. Oktober 1720

»Gestern fuhr ich nach Paris, funde madame d'Orleans zu bett mitt schmertzen; aber wen ich wolte, könte ichs auch woll so machen, den ich habe daßselbe wehe, so I. L. auch haben, nehmblich ein schmertzen gerath auff die lenden undt den pörtzel. Es kompt wie ein krampff, daß ich solche schmertzen fühle, daß ich mich nicht regen kan; vergeht wider, verhindert mich weder ahn eßen, noch ahn schlaffen. Madame la duchesse d'Orleans sagt, er verhindert sie ahn schlaff; ihre schmertzen kommen öfter, alß die meinen; aber die meine seindt so starck, daß ich feüerroht drüber werde. Ich glaube, daß es winde sein; den wen ich sie gehen kan laßen, finde ich mich beßer undt bin lenger in ruhfe ohne schmertzen. Aber daß wirdt schon wider vergehen, ist keine tödtliche kranckheit, aber eine pfaltzgräffische krackheit, den wir alle mitt winden geplagt sein.«

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02. Oktober 1815

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02. Oktober 1815

Caroline von Humboldt

»Französische Straße Nr. 42. Ich bin umgezogen und lebe noch, geliebtes Herz. Die Nacht vom 30. zum 1. habe ich zuerst hier geschlafen. (…)

Carl von Steuben: Caroline von Wolzogen (1808)

Carl von Steuben: Caroline von Wolzogen (1808)

Ich mußte über Deinen Brief lachen, daß Du mir sagst, wir wären auch sehr verliebtgewesen, und doch hätte Caroline Wolzogen sehr vergnügt und glücklich bei uns gelebt. Ach, wohl war es so, und wohl möchte ich diese goldne Zeit der Stille und Einsamkeit noch einmal leben. Aber das Vergangene bleib vergangen, und still die Zukunft erharrend, umströmt uns der mächtige Drang der Gegenwart.

Adelheid erwartet nun August, sie hat heut ein Mädchen genommen, und in acht bis zehn Tagen wird sie nicht mehr unter einem Dach mit mir schlafen. Alles Lostrennnen ist fürchterlich schmerzlich und zerreißend.

Es stürmen so viele Menschen auf mich an, mein geliebtes Leben, daß ich schließe und Dich nur noch umarmen kann. Die Kinder grüßen. Ewig Deine Li.«

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01. Oktober 1828

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01. Oktober 1828

»Obgleich peinlich müde, konnte ich gestern Abend doch nicht einschlafen, und frug daher beim Wirth an: ob er irgend ein Buch besitze? Man brachte mir eine alte englische Übersetzung von Werther's Leiden. Du weißt wie hoch und innig ich unsern Dichterfürsten verehre, und wirst mir es daher kaum glauben wollen, wenn ich Dir sage: daß ich dieses berühmte Buch nie gelesen. - Der Grund möchte auch Vielen sehr kindisch vorkommen. Als ich es nämlich zuerst in die Hände bekam, erweckte mir die Stelle, gleich am Anfang, wo Charlotte dem Buben "die Rotznase wischt" einen solchen Eckel, daß ich nicht weiter lesen konnte, und dieser unangenehme Eindruck blieb mir immer gegenwärtig. Diesmal machte ich mich jedoch ernstlich an die Lectüre, und fand es dabei seltsam, Werther zum erstenmal, in fremder Sprache, mitten in den wüstesten Gebürgen von Irland zu lesen. Ich konnte aber auch hier, aufrichtig gestanden, den veralteten Leiden keinen rechten Geschmack mehr abgewinnen - das viele Butterbrod, die kleinstädtischen, nicht mehr üblichen Sitten und selbst die, (gleich den zu Gassenhausern herabgesunkenen schönen Mozartschen Melodien) jetzt auch Gemeinplätze gewordene Ideen, die damals neu waren - endlich die unwillkürliche Erinnerung an Potiers köstliche - Parodie - es war mir nicht möglich, in die rechte Communionsstimmung, wie Hr. v. Frömmel sagt, hinein zu kommen.«

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30. September 1815

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30. September 1815

Wilhelm von Humboldt

»Ich schreibe Dir, liebe Li, schon heute abend, weil ich fürchten muß, morgen nicht die gehörige Zeit zu finden. Wir haben jetzt tägliche Konferenzen über diesen leidigen Frieden, der aber doch immer nicht unter 14 Tagen zustande kommen wird. (…)

Armand Emmanuel du Plessis, Herzog von Richelieu

Armand Emmanuel du Plessis, Herzog von Richelieu

Richelieu, der jetzt allein mit uns unterhandelt, ist fast noch peinlicher, als Talleyrand mit seinen Genossen war. Diese nahmen einen hohen verneinenden Ton an, dem man leicht begegnen konnte. Dagegen ist Richelieu durchaus bittend, wendet sich nur immer an die Großmut und sagt alle Augenblicke "je vous supplie à genoux" und solche Phrasen mehr. (…)

Meine Einrichtung beschäftigt mich hier sehr. Ich kaufe nur das Notwendigste. Allein das Mieten ist so teuer, daß es gar nicht Rat ist, diesen Ausweg zu nehmen. So z.B. hat das sonst sehr gute und auch wohlfeile Haus zufällig keine Lüsters. Nun soll ein Lüster, den man für 900-1000 Franken kauft, zu mieten auf sechs Monate 180 Franken kosten. Da ist er in zweieinhalb Jahren bezahlt. Ich werde vermutlich zwei kaufen. Über ein Porzellanservice bin ich im größten Handel. Alle Berliner sagen mir, daß das hiesige wohlfeiler ist. Allein auch nicht sehr schön, aber mit 15 Dutzend Tellern und einem vollständigen Dessert, doch ohne Schüsseln und Terrine, wird es immer gegen 2500 Franken kosten. Außerdem braucht man einen Surtout mit Bronzen, da sonst nichts hier Mode ist, was auch ungefähr daselbe kostet. Am wohlfeilsten sind Gläser. Für 3-400 Franken hat man viel und schöne. Aber bei Küchenzeug fällt man beinah in Ohnmacht.«

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29. September 1748

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29. September 1748

Johann Joseph von Khevenhüller-Metsch

»Den 29. ware wegen S. Michaelis Fest offentlicher Gottesdienst und wurden von der Kaiserin die Zutrittsfrauen al bacciamano zugelassen. Abends kamme der Kaiser zur neuen Opera puffa, la fata genannt, welche wegen deren neuen Decorationen und Machinen zimmlichen Applauso fand. Vorhero aber fuhre er noch senza publico nacher Hezendorff, um dem Versprechen dortiger Hoff-Dame, Freile Therese von Lamberg (Schwester meiner Frauen Herrn Schwager), mit dem Sohn des steyerischen Landshaubtmanns Graffen Brenner, würcklichen Cammerherrn - wobei ich auch als Beistand figuriren müssen - beizuwohnen.

Martin van Meytens: Maria Theresia mit Familie (1754)

Martin van Meytens: Maria Theresia mit Familie (1754)

Dise Amour hatte schon zu der Zeit, da die Kaiserin Frau Mutter zu Grätz (…) sich befande, angefangen; und obschon die Eltern wegen ein und anderen, bei denen Ahnen vorgefundenen Anstands, alles auf der Welt gethan, um den jungen Menschen zu detourniren, und das Mädel (wiewollen sonsten ein gutten, tugendliches Kind) nicht allein nicht hübsch, sondern ihrer Leibs Structur halber - indeme sie eine ganz besondere Rondeur hat, gleich einer Frauen, die ville Kinder getragen - fast difforme ist, so hat er doch von ihr nicht nachlassen wollen und durch dise, seine, über siben Jahr fürgedauerte Beständigkeit die Eltern endlich bewogen, ihren Consens zur Heirath zu geben.«

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28. September 1675

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28. September 1675

»Am 28sten ging der Kurfürst mit einigen Truppen vor und recognoscirte das Schloß Klempenow, das hier ganz nahe mitten in einem großen Sumpfe liegt, wo die beiden Arme der Tollense sich vereinigend, es umgeben, hier passirend konnten wir 2 bis 3 Meilen näher gehen, allein die Brücken und die Straße waren zerstört und das Schloß durch einen Lieutenant mir 25 Schwedischen Infanteristen bewacht. S. K. D. ließ das Schloß auffordern, aber der Kommandant wollte sich nicht ergeben, er habe Befehl sich bis aufs Aeußerste zu vertheidigen, als man aber 3 Kanonen (Dreipfünder) vorrücken ließ und die Kähne, welche wir mitführten, änderte er den Ton und verlangte Abzug aufs Wort, was ihm leicht zugestanden wurde, da er aber nicht angegeben wohin er wolle, ward er angehalten als er ausgerückt war, was ihn sehr wunderte, als man ihm aber seinen Fehler auseinandergesetzt, erkannte er denselben. (…)«

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27. September 1919

27. September 1919

Titelblatt "Vossische Zeitung" 14.09.1919

Titelblatt "Vossische Zeitung" 14.09.1919

»Längst wollte ich hier über die Dinge der Welt schreiben, denn es ist unglaublich, daß ich die Ereignisse in Rußland, die Frage wird sich die Sovjetrepublik halten oder nicht?, die allgemeinen Aussichten der Weltrevolution – Streikbewegungen in Amerika und Italien – und das halb groteske halb großartige Unternehmen d’Annunzios gegen Fiume, hier in all diesen Wochen garnicht gestreift habe. Aber auch heute komme ich über eigenem Erleben nicht zur Weltgeschichte. Dabei stören mich fortgesetzt die Genossen, und ich weiß nicht, ob ich nicht in 2 Minuten meine kleine Bude wieder voll Besuch habe.

Die letzten Sonntag hier geäußerten Befürchtungen, daß die hohe Justizbehörde die Eichstätter Flucht zum Anlaß neuer Niederträchtigkeiten machen werde, sind Wahrheit geworden. Um zunächst über die Eichstätter Sache selbst zu reden, so hat mir Ernst Ringelmann darüber genauere Mitteilungen gemacht. 5 Genossen waren beteiligt, darunter auch Ernst, wie ich vermutet hatte, ferner Mairgünther, Günther, Daudistl und der einarmige Wiedemann. Mairgünther, Günther und Daudistl waren schon über die Mauer, und Ernst in seiner Gutmütigkeit war noch Wiedemann behilflich, um dem Krüppel hinaufzuhelfen. Aber ein zu Zuchthaus verurteilter Gefangner schlug Lärm, ein Aufseher beleuchtete die Szene, schoß und den Beiden blieb nichts übrig als sich zu ergeben. Daudistl kam zurück, weil er seine Schuhe nicht im Stich lassen wollte, die beiden andern entkamen. Den Esel Mairgünther hat man inzwischen in München(!) wieder festgenommen und zugleich noch 4 Kommunisten. Sie rennen den Schergen direkt in die Hände.«

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26. September 1787

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26. September 1787

Johann Wolfgang von Goethe

»In vier Stunden bin ich heute von Vicenza herübergefahren, auf ein einsitziges Chaischen, Sediola genannt, mit meiner ganzen Existenz gepackt. Man fährt sonst bequem in vierthalb Stunden; da ich aber den köstlichen Tag gern unter freiem Himmel genießen wollte, so war es mir angenehm, daß der Vetturin hinter seiner Schuldigkeit zurückblieb. Man fährt in der fruchtbarsten Ebene immer südostwärts, zwischen Hecken und Bäumen, ohne weitere Aussicht, bis man endlich die schönen Gebirge, von Norden gegen Süden streichend, zur rechten Hand sieht. Die Fülle der Pflanzen- und Fruchtgehänge über Mauern und Hecken, an Bäumen herunter, ist unbeschreiblich. Kürbisse beschweren die Dächer, und die wunderlichsten Gurken hängen an Latten und Spalieren.

Canaletto: Prà della Valle in Padua (zwischen 1741-46)

Canaletto: Prà della Valle in Padua (zwischen 1741-46)

Die herrliche Lage der Stadt konnte ich vom Observatorium aufs klärste überschauen. Gegen Norden Tiroler Gebirge, beschneit, in Wolken halb versteckt, an die sich in Nordwest die vicentinischen anschließen, endlich gegen Westen die näheren Gebirge von Este, deren Gestalten und Vertiefungen man deutlich sehen kann. Gegen Südost ein grünes Pflanzenmeer, ohne eine Spur von Erhöhung, Baum an Baum, Busch an Busch, Pflanzung an Pflanzung, unzählige weiße Häuser, Villen und Kirchen aus dem Grünen hervorblickend. Am Horizont sah ich ganz deutlich den Markusturm zu Venedig und andere geringere Türme.«

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25. September 1720

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25. September 1720

»Hertzallerliebe Louise, ich hatte gehofft, Eüch heütte ein exacte andtwort auff Ewer liebes schreiben vom 7, no 70, zu schreiben; allein le diable au contretemps hatt heütte sein spiel so starck gehabt, daß ich ohnmöglich dazu habe gelangen können. Heütte morgen habe ich ahn unßer hertzogin von Hannover andtwortten müßen, von welcher ich ein schreiben von Hal entpfangen; solte sich den andern tag auff daß waßer embarquiren undt in 3 tagen zu Achau bey ihrer fraw dochter, der keyßerin, zu sein. Ich habe gestern auch 2 brieff von Modene bekommen, eines vom hertzog, daß ander vom printzen. Deßen gemahlin ist, gott lob, außer gefahr, habe also dem printzen mein compliment drüber machen müßen. Mein sohn ist dießen nachmittag kommen undt habe viel mitt ihm zu sprechen gehabt. Er geht jetzt zu nacht eßen undt ich zu bett; den ich werde morgen eine reiße nach Chelles thun, dort zu mittag eßen; es ist 7 meill, nicht teütsche, sondern französche meillen, von hir. Gibt mir gott leben undt gesundtheit, werde ich Eüch biß sambstag berichten, wie meine reiß abgangen. Adieu, liebe Louisse! Ich ambrassire Eüch von hetzen undt werde Eüch all mein leben von hertzen lieb behalten.«

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24. September 1622

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24. September 1622

» ♂ Bin ich mit haubtman Knochen und Rödern von Hatzgeroda nach Berenburg gefahren. Unterwegs im holtze kalte Küche gehalten.

Zeitung wie man Glatz mit ganzer macht angreift, und hoffen sie einen ungereimbten Entsatz von Tartern und Türken.

Flugblatt mit einem Bericht über die Belagerung Heidelbergs 1622

Flugblatt mit einem Bericht über die Belagerung Heidelbergs 1622

Item dz die Spanischen und Oesterreichischen in währendem Landtag Zu Lindauw dz landt verrähterischer weyse überfallen und meistentheils mit jämmerlicher ermordung Jung und alt, man und weib, auch Kinder und Säuglinge, erobert und eingenommen.

Item daß Heidelberg von den Bayerischen eingenommen worden, und darinnen alle Soldaten niedergehauen, den bürgern aber quartier gegeben worden.

Chur Saxen und Chur Brandenburg seind mit vornehmlichen contento Zu Güterbock von einander geschieden.

In Frankreich setzt der König der Stadt Montpellier sehr hart zu

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23. September 1815

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23. September 1815

»Die Sachen, die ich Dir schicke, sollen Dir, denke ich, gefallen. Du kriegst nun zwölf gestickte Schnupftücher, mit "v. H." zu 132 Franken, drei Stück aus Battist zu 12 Ellen jedes, zu 8 Franken die Elle. Freilich ist der zu den gestickten Schnupftüchern, bei denen auch einige Überreste sind, feiner, er kostet aber auch 11 Franken 10 Centimes die Elle, zwei ungemachte gestickte Perkalekleider, eins zu 260 Franken, das andere zu 235 Franken, die mir sehr hübsch erscheinen. Unter 200 Franken hat man nichts Ordentliches, es gibt aber bis zu 500 und 600 Franken. Endlich sechs Paar seidene Strümpfe mit ganz durchbrochener Arbeit unten zu 14 Franken das Paar, was ich sehr wohlfeil finde.

Sachen hierher brauche ich allerdings höchst nötig, vorzüglich drei Artikel. 1. Bettwäsche, 2. Tischwäsche, 3. mein Silber, bis auf das, was du brauchst. Könntest Du durch den kleinen Postmeister oder die Kuriere einiges schicken, so bitte ich um Tischwäsche und Silber, nur müßte es sicher gehen. Fuhrmannsangelegenheiten, fürchte ich, sind noch nicht sicher. Ich bin jetzt noch unentschieden, ob ich einen Koch nehme oder einen Kontrakt mit einem Restaurateur schließe. Ein Koch ist angenehmer, allein ich muß dann Küchenzeug kaufen.«

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Modebild "Pariserin mit breitkrempigem Hut und Spitzentuch, Perkalekleid und Schirm"; 1822; kolorierter Kupferstich (Wien Museum/CC BY-NC-SA 3.0)

Modebild "Pariserin mit breitkrempigem Hut und Spitzentuch, Perkalekleid und Schirm"; 1822; kolorierter Kupferstich (Wien Museum/CC BY-NC-SA 3.0)

Modebild "Pariserin mit festlicher Frisur, Schmuck und Perkalekleid mit Stickereien"; 1822; kolorierter Kupferstich (Wien Museum/CC BY-NC-SA 3.0)

Modebild "Pariserin mit festlicher Frisur, Schmuck und Perkalekleid mit Stickereien"; 1822; kolorierter Kupferstich (Wien Museum/CC BY-NC-SA 3.0)

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22. September 1870

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22. September 1870

Friedrich Wilhelm von Preußen

»Nach Ferrières, einer Commode zu vergleichen, die mit den Beinen nach oben steht, inwendig ein Raritätencabinet mit Luxus ohne Sinn. Favre ist dankbar für seine Behandlung, hat unseren Offizieren einen vortheilhaften Eindruck hinterlassen, lehnt jedoch unsere Forderungen in einem Schreiben ab. Eindruck Sedans und der Republik auf Oesterrreich, der Kaiser von Rußland sendet Moltke den St. Georgs-Orden.

Salon der Kaiserin Eugénie im Schloss St. Cloud

Salon der Kaiserin Eugénie im Schloss St. Cloud

Vor drei Jahren fuhr ich mit der Kaiserin Eugenie im Park von Versailles spazieren! Taufwagen des Herzogs von Reichsstadt, des Grafen von Chambord, des Grafen von Paris, des Prince Imperial. Feierlicher Gottesdienst im Freien, imponirt den Franzosen. Ausflug nach St. Cloud, Bild der Ankunft der Königin Victoria, wo die Kronprinzessin zuerst auf dem Continent war, am Ende zerstören die Franzosen es selbst! Auf dem Conseiltisch, wo der Entschluß zum Kriege gefaßt wurde, lagen Abbildungen der preußischen Armee, Charpie in Körbchen, Einladungskarten der Impératrice Régente. Die Einrichtung ist reizend und luxuriös.«

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